Fußball-Schulauswahl zwar gut, aber nicht spitze!

2018 sollte eigentlich beim Bewerb in der Halle nach dem Gesetz der Serie ein erfolgreiches Jahr werden, nur die starke Konkurrenz spielte nicht so recht mit. Dazu gesellten sich immer wieder Schwächephasen der fast in Bestbesetzung angetretenen HTL-Truppe und die so schwierig zu nehmende Hürde, das Spielgerät im gegnerischen Kasten zu versenken, was dem leidgeprüften Coach die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Wenigstens stimmten Einstellung und Einsatz, wie gleich mehrere Treffer in der letzten Spielminute belegen. Daher waren unsere Burschen bis zum letzten Vorrundenmatch noch voll im Rennen um den Einzug ins Halbfinale, um hier allerdings knapp dem direkten Konkurrenten zu unterliegen und mit dem 3. Gruppenrang sich vorzeitig aus dem Titelkampf zu verabschieden.

Am 9. März versammelten sich in der Knappenstadt insgesamt 13 Mannschaften, um den heurigen Futsal-Meister zu küren. Während in Schwaz West (Paulinum) 6 Teams die Vorrunde aufnahmen (Spielzeit: 1 x 15 Minuten), waren es in Schwaz Ost (Bundesschulzentrum) 7 Teilnehmer (Spielzeit: 1 x 12 Minuten), um zumindest als Gruppenzweiter in die Vorschlussrunde zu kommen. Hier hatte sich auch die Vertretung der HTL Bau und Design berechtigte Hoffnungen gemacht, dieses Ziel zu verwirklichen. Die Auslosung meinte es wirklich gut mit ihr, denn zum Auftakt traf sie mit dem BRG Adolf-Pichler-Platz auf eine mehr als lösbare Aufgabe. Tatsächlich schnürten unsere Jungs die Gymnasiasten in deren Hälfte ein, taten sich jedoch zunächst im Abschluss schwer. Dann brach endlich Johannes Steinberger mit einem sehenswerten Schuss aus der Drehung den Bann, woraufhin der eingewechselte Maxi Norz in der Schlussphase noch einen Zweierpack folgen ließ. Mit diesem lockeren 3:0-Erfolg im Rücken begann unerklärlicherweise ab der zweiten Partie gegen das BG/BRG Kufstein die berüchtigte „Seuche“ erst richtig um sich zu greifen. Zwar spielten die überlegenen Bautechniker ihre Widersacher bis über die Hälfte der Matchzeit förmlich an die Wand, die kümmerliche Ausbeute war aber lediglich ein Törchen durch den einzigen Vollstrecker Norz. Zu allem Überdruss gerieten sie auf einmal wegen zu nachlässigen Abwehrverhaltens nach einem Doppelschlag der Festungsstädter ins Hintertreffen, was jedoch ihren Kampfgeist noch voll entfachte, um die Auseinandersetzung wieder zu drehen. Erst besorgte Luka Marijanovic in der vorletzten Minute den Ausgleich, ehe Stefan Eller wenige Sekunden vor dem Ertönen der Sirene aus großer Entfernung Maß nahm und mit einem Flachschuss genau ins Eck den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegestreffer zum umjubelten 3:2 erzielte. Nicht mehr so erfreulich ging allerdings die nächste Kraftprobe gegen die HTL Jenbach aus, welche am treffendsten so beschreiben ist, wie man in Schönheit auch sterben kann. Zwar waren unsere Burschen die längste Zeit am Drücker, kombinierten gefällig bis zum feindlichen Torraum, ließen aber dann mangelnde Entschlossenheit und fehlende Präzision walten. Schlimmer wirkten sich freilich kurze Aussetzer in der Rückwärtsbewegung nach Ballverlust aus, welche die Unterländer in raschen Gegenstößen mit zwei Einschlägen bestraften, wobei selbst Simon Geisler, der so verlässliche Rückhalt zwischen den Pfosten, machtlos war. Trotz verzweifelter Bemühungen, das Ruder nochmals herumzureißen, reichte es in der letzten Minute nur mehr zum Anschlusstreffer durch Lukas Steinbacher. Nach dieser äußerst schmerzlichen 1:2-Pleite wartete in der vierten Partie mit dem Titelverteidiger HAK Innsbruck erst der richtig schwere Brocken auf die HTL-Kicker. Es entwickelte sich vom Anpfiff weg ein mörderischer Schlagabtausch mit jeder Menge an Riesengelegenheiten auf beiden Seiten, der locker 5:5 hätte enden können. Zunächst waren einmal die Lokalrivalen an der Reihe und ließen das Leder im Netz zappeln, doch mit Fortdauer der Begegnung tauchten unsere Jungs immer gefährlicher vor dem HAK-Gehäuse auf, hatten allerdings stets bange Momente vor dem eigenen Kasten zu überstehen und neben den großartigen Künsten von Keeper Geisler noch eine ordentliche Portion Dusel, nicht höher in Rückstand zu geraten. So rettete einmal die Innenstange für den schon geschlagenen Goalie, dann knallte ein Widersacher unbedrängt aus wenigen Metern vor dem leeren Tor die Kugel an die Lattenunterkante, dass es nur so schepperte. Etwa zur Mitte der Spielzeit brach dafür in einem Energieanfall der unwiderstehliche Marijanovic, den nicht einmal ein gegnerischer Griff ans Leibchen aufhalten konnte, über die rechte Seite durch und legte mustergültig quer für den mitgelaufenen Steinbacher, der nur mehr aus kurzer Distanz einschieben musste. Anschließend aber übertrafen sich ebenso die Bautechniker im Versieben von Hochkarätern, indem sie wiederholt völlig unbehelligt vor dem HAK-Schlussmann diesen entweder nur anschossen oder überhaupt das Ziel verfehlten. Letztlich ging indes das 1:1-Unentschieden in Ordnung, was im nächsten Match einen Pflichtsieg über den Tabellennachzügler BRG/BORG Schwaz erforderlich machte. Unsere Burschen legten gleich ordentlich los und schafften durch David Jovicic bald das 1:0. Danach allerdings schlich sich etwas der Schlendrian ein, es haperte in der Offensive einfach am letzten Nachdruck, die Führung auszubauen. Geradezu zwangsläufig ließen sich die Außenseiter nicht lange bitten und erzielten mit dem ersten ernst zu nehmenden Angriff überraschend den Ausgleich. Das ließen wiederum die HTL-Kicker nicht auf sich sitzen und legten nach schöner Vorarbeit von Jovicic durch Dominic Fritz erneut vor. Im Anschluss daran verfielen sie aber ärgerlicherweise in denselben Fehler, die eigentlich klar unterlegenen Gymnasiasten endgültig abzufertigen. Diese trauten sich zunehmend über die Mittellinie und erarbeiteten sich Möglichkeiten. Gegen Spielende sah sich Torhüter Hörtnagl nach einer Unachtsamkeit seiner Vorderleute sogar genötigt, an einem entschlüpften Angreifer bereits in der gefährlichen Zone die Notbremse zu ziehen. Nach dem verwandelten Strafstoß erkannten die Favoriten auf einmal die bedrohliche Lage und gaben sofort ordentlich Gas. Und tatsächlich wuchtete der aufgerückte Oberschmied 30 Sekunden vor dem Abpfiff das Spielgerät mit einem Gewaltschuss unter den Querbalken. Wenn auch das erwartete Schützenfest ausgeblieben war, änderte der erzitterte 3:2-Erfolg nichts an der Ausgangslage. Da die HAK Schwaz gegen die HAK Innsbruck gänzlich chancenlos den Kürzeren gezogen hatte, waren unsere Jungs in ihrer letzten Auseinandersetzung mit den Dauerrivalen zu einem Dreier verdammt, um den Aufstieg ins Kreuzspiel zu bewerkstelligen. Leider gaben sie gleich nach nicht einmal einer Minute in der gegnerischen Hälfte leichtfertig das Leder ab und schalteten darauf nicht schnell genug, gemeinsam sofort zurück zu sprinten. Das nutzten die Gastgeber in einem blitzartigen Konter zum Entsetzen des Betreuers, der das Unheil schon kommen sah, weidlich aus, um in Überzahl das 1:0 zu markieren. Über die gesamte restliche Matchzeit setzten die Innsbrucker wirklich alles daran, der Partie noch eine Wendung zu geben, verkrampften dabei jedoch zusehends und erspielten sich kaum eine zwingende Torgelegenheit. Da die Knappenstädter ihrerseits nicht gewillt waren, Geschenke zu verteilen, gab es für die Bautechniker nichts Zählbares zu ernten. Und hätte Torwart Geisler mit optimalem Stellungsspiel und vielen Glanzparaden seine Mitstreiter nicht vor weiteren Einschlägen bewahrt, wären sie mit einer ordentlichen Packung nach Hause geschickt worden. So blieb es bei der schmeichelhaften 0:1-Niederlage, was allerdings nicht das Geringste am Ausscheiden änderte.

Für ein noch besseres Abschneiden hätten in Anbetracht der äußerst zähen Herausforderer sämtliche Leistungsträger mehr oder weniger dauernd in Hochform auftreten müssen, was bedauerlicherweise nicht stets der Fall war. Immerhin haben sich die Jungspunde beachtlich in Szene gesetzt, wie ihre langen Einsatzzeiten untermauern. Zwar heißt es jetzt für bewährte Stammkräfte des 5. Jahrgangs Abschied nehmen, aber ihre Nachfolger stehen bereits im Aufgebot oder warten in den Startlöchern.

Mannschaftsfoto

Stehend v. l.: Coach Prof. Bodner, Dominic Fritz (5bHBT), Maxi Hörtnagl (4bHBTH), Simon Geisler (5bHBTH), „Funkturm“ Marco Oberschmied (5aHBTH), Stefan Eller (5aHBTT).

Hockend v. l.: Johannes Steinberger (5aHBTH), Maxi Norz (2aHGK), Lukas Steinbacher (2aHBT), Luka Marijanovic (5aHBTT), David Jovicic (3cHBT).

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