Futsal-Auswahl wieder auf dem Podest!

Nach dem eher mäßigen Abschneiden im Vorjahr traten diesmal die HTL-Kicker in der Wunschbesetzung (aus Sicht des Betreuers) bei der Fußballmeisterschaft der Oberstufe in der Halle (Handball-Feld 40 x 20 m mit den entsprechenden Toren ohne Banden) mit der klaren Absicht an, zumindest die Vorrunde zu überstehen und ins Halbfinale einzuziehen. Dieses Ziel wurde, wenn auch erst auf ziemlich holprige Art, tatsächlich erreicht. Leider setzte es jedoch in der Vorschlussrunde gegen den späteren Titelträger eine knappe Niederlage, dafür hatten unsere Jungs im Spiel um Rang 3 aus zwischenzeitlich scheinbar aussichtloser Lage am Ende noch die Nase vorn!

Da aus organisatorischen Gründen das Feld der mitwirkenden Mannschaften auf 10 begrenzt war, wurde der Bewerb in 2 Blöcken mit je 5 Teams abgewickelt (Spielzeit: 1 x 15 Minuten). Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe machten sich dann untereinander den Einzug ins Finale aus, für die beiden Verlierer der Kreuzspiele gab es davor noch das Match um Rang 3. Als Austragungsort der Veranstaltung diente wie immer die prächtige Halle des Schulzentrums Ost in Schwaz. In Block A setzte sich ungeschlagen die HAK Innsbruck durch, während es um Platz 2 ein hautenges Rennen um den Aufstieg gab, das bei Punktegleichheit schon überraschend das Paulinum Schwaz dank des Sieges in der direkten Begegnung für sich entschied.

In Gruppe B bekamen es die Bautechniker zum Auftakt mit der HBLA Zell zu tun und kämpften dabei bis zum Abpfiff mehr mit sich selbst als mit den Gegnern. Es fehlte schlicht und ergreifend Tempo und Zielstrebigkeit, um die aufmüpfigen Zillertaler unter Druck zu setzen. Dazu gesellten sich einige leichtfertige Ballverluste im Spielaufbau aus der eigenen Hälfte, was mit Fortdauer der Partie sogar den ersten Einschlag in dem von Luis Perzl gehüteten Gehäuse bedeutete. Endlich versprühte nun die bis dahin behäbig wirkende HTL-Truppe mehr Elan und schaffte wenig später durch Paul Junker den Ausgleich. Aber nach einem weiteren „Bolzen“ in der Verteidigung, als der unbedrängt vor dem eigenen Torraum gespielte Querpass zur idealen Auflage für einen feindlichen Angreifer mutierte, geriet sie knapp vor Schluss erneut ins Hintertreffen. Immerhin rafften sich unsere Burschen nochmals auf und erzwangen geradezu postwendend einen Sechsmeter, nachdem Junker in der kritischen Zone gelegt worden war. Erst verwandelte Kenan Vukovic den fälligen Strafstoß problemlos, dann hätte der angriffslustige Mert Asik in den allerletzten Sekunden aus einem Gestocher fast noch den Siegestreffer erzielt, doch wollte die Kugel nicht mehr über die Torlinie trudeln. Mit dem 2:2-Endstand konnte allerdings der Coach nicht sonderlich zufrieden sein, weil sein Aufgebot noch längst nicht zur Normalform aufgelaufen war.

Diese Steigerung sollte sofort in der zweiten Partie gegen das BG/BRG Reithmannstraße erfolgen, um den angepeilten Kurs halten zu können. Allein von der Papierform her hätte die HTL-Auswahl die jüngeren Gymnasiasten überrollen müssen, aber trotz drückender Überlegenheit schien deren Kasten wie vernagelt zu sein, weil entweder die Abschlüsse zu schwach bzw. zu ungenau ausfielen oder gerade noch der Körperteil eines Widersachers im Weg war. So tickte die Matchuhr gnadenlos herunter, bis auf einmal vor Anbruch der letzten Minute unsere Jungs viel Parkett vor sich hatten und in Überzahl 3 gegen 1 auf das BG/BRG-Tor zustürmten. Doch zum Entsetzen der HTL-Bank brachte der ideal bediente Simonek das Spielgerät nicht am gegnerischen Keeper vorbei in den Maschen unter, und im direkten Gegenstoß der „Reithmänner“ schlug es zu allem Überdruss beim machtlosen Goalie Adam Moulla ein. Wenigstens betrieb unmittelbar darauf der hartnäckige Asik in einem Energieanfall noch Schadensbegrenzung, indem er unaufhaltsam in den feindlichen Strafraum eindrang und niedergerissen wurde. Den dafür verhängten Sechsmeter verwertete diesmal Vitus Simonek mit dem Ertönen der Sirene zum 1:1-Gleichstand.

Mit dem nächsten Unentschieden schrillten beim Betreuer bereits die Alarmglocken, der sich jetzt genötigt sah, für die nächste Begegnung gegen die HTL Jenbach seine bis dahin wirkungsvollsten Streitkräfte beginnen zu lassen. Diese erfüllten ihre Aufgabe vollauf und schnürten die Unterländer vom Anpfiff weg in deren Platzhälfte ein, bis nach einer Weile der erlösende Führungstreffer durch Jakob Haberl regelrecht erzwungen wurde. Da kam endlich Freude und ebenso Spielfluss auf, das Bällchen lief nun wesentlich flotter in den eigenen Reihen, was mit einem weiteren Erfolgserlebnis durch Vukovic nach Auflage von Haberl belohnt wurde. Auch die zweite Linie konnte spielerisch überzeugen und die Führung durch Junker ausbauen, allerdings zeigte sie in der Abwehr gewisse Nachlässigkeiten, die prompt mit einem Einschlag bestraft wurden. Dafür stellte Okan Kahraman in einem energischen Alleingang unter Beweis, was in ihm eigentlich steckt, um diesen dann gekonnt abzuschließen. Da war es dann leichter zu verschmerzen, als den Gegnern noch Ergebniskosmetik gelang. Andererseits hatten unsere Burschen einen weiteren „Sitzer“ auf dem Fuß, aber der allein auf das Jenbacher Gehäuse ziehende Simonek wollte lieber den Schlussmann beinahe umnieten als den mitgelaufenen Kahraman bedienen, der das Leder locker hätte einschieben können.

Nach diesem beachtlichen 4:2-Erfolg hatte die vierte und zugleich letzte Partie in der Vorrunde gegen die bis dahin stets siegreiche HAK Hall eigentlich nur mehr freundschaftlichen Charakter, weil die Platzierungen schon mehr oder weniger einzementiert waren. Einerseits war dem Rivalen der Spitzenrang nicht mehr zu nehmen, andererseits hätte die HTL-Truppe eine peinliche Abfuhr erleiden müssen, um noch aus den Kreuzspielen zu fallen. Zudem gestaltete sich der Anfang sehr verheißungsvoll, als Vukovic nach Vorarbeit von Asik seine Farben in Front brachte. Allerdings schlich sich in der Folge (einmal mehr) der Schlendrian ein, Deckungsfehler und lasches Verhalten in der Defensive ermöglichten es den Handelsakademikern, relativ billig das Match umzudrehen. Da im Angriff ebenfalls wenig zusammenlief, war mit dem Abpfiff die letztlich bedeutungslose 1:3-Pleite besiegelt.

Nachdem der Aufstieg unter die letzten Vier mehr mit Ach und Krach bewerkstelligt worden war (es reichten lediglich 5 Punkte und die bessere Tordifferenz), galt es jetzt in der Vorschlussrunde gegen die HAK Innsbruck, alle Kräfte zu sammeln und auf dem Feld das gesamte Potential zu entfalten. Nach einem ersten Abtasten setzte jedoch ein Widersacher vom eigenen Torraum weg zu einem unaufhaltsamen Sturmlauf an, dem sich kein einziger HTL-Akteur in den Weg zu stellen wagte, und besorgte mit einem scharfen Flachschuss aus bereits schwierigem Winkel durch die Hosenträger von Goalie Perzl die Führung der „Hakler“. Bald darauf klingelte es neuerlich im HTL-Kasten, als ein Gegenspieler überraschend aus großer Distanz abzog und dessen Geschoss unhaltbar durch ein Getümmel genau im Eck landete. Da die langjährigen Erzrivalen in der Folge sich nicht sonderlich anstrengen wollten und ihren Vorsprung mehr verwalteten, während man bei unseren Jungs den Eindruck gewinnen musste, sie hätten sich ihrem Schicksal ergeben, plätscherte das Geschehen lange Zeit ohne Höhepunkte vor sich hin. In der Schlussphase kam aber plötzlich wieder Spannung auf, indem nach Zuspiel des unermüdlichen Jakob Haller der effiziente Junker den Anschlusstreffer landete. Auf einmal ging noch ein Ruck durch die HTL-Truppe (warum nicht schon viel früher?), der leider nichts mehr einbrachte, weil sich ihr in den restlichen 90 Sekunden keine gute Gelegenheit mehr bot und somit die knappe 1:2-Schlappe nicht mehr abzuwenden war.

Im zweiten Halbfinale sah bis 3 Minuten vor Schluss die HAK Hall mit einer überlegenen 3:0-Führung gegen das Paulinum bereits wie der sichere Sieger aus, doch wiegte sich der Favorit in zu großer Sicherheit und ließ die Zügel schleifen, woraufhin die Schwazer praktisch aus dem Nichts Törchen um Törchen erzielten und vor dem Ertönen der Sirene sogar noch den Ausgleich schafften. Erst im Strafstoßschießen (aus 9 m) konnten die „Hakler“ die Blamage so gerade abwenden und die letzte Hürde vor dem Titelmatch nehmen. Daher trat nach einer kurzen Pause das Paulinum im Spiel um Rang 3 gegen eine allmählich zerfallende HTL-Auswahl an, die erst auf eine vernünftige Linie gebracht werden musste. Dennoch legte die Startformation engagiert los und hatte bei einem Pfostenkracher von Vukovic einiges Pech. Aber Schritt für Schritt erlahmte der Schwung, während die Schwazer ihre Möglichkeiten kaltblütig nutzten und rasch auf 0:2 stellten. Immerhin gelang dem kurz vor seiner Auswechslung stehenden Vukovic nach Vorarbeit von Asik nur wenig später der Anschlusstreffer, doch eine weitere Unaufmerksamkeit in der Hintermannschaft kostete wieder den nächsten Einschlag, was sich sichtbar auf die Moral unserer Burschen auswirkte. Die Krönung ihrer Tatenlosigkeit war der Moment, als sage und schreibe gleich 3 Widersacher völlig unbehelligt auf das Gehäuse des bemitleidenswerten Moulla rannten und erst im zweiten Anlauf (noch immer ohne Druck irgendeines HTL-Feldspielers) die Kugel im Netz versenken konnten. Zu diesem Zeitpunkt hätte nicht einmal der kühnste Optimist an eine Wende geglaubt, ebenso wenig der angesäuerte Coach, der keinen Pfifferling mehr auf seine enttäuschende Truppe verwettet hätte. Diese konnte allerdings eine Weile darauf durch den umtriebigen Haller auf 2:4 verkürzen, und als ein harmloser Roller von Schober, der viel eher als Rückgabe zu bezeichnen war, irgendwie den Weg durch die sich verknotenden Beine des Schwazer Keepers über die Torlinie fand, war schlagartig die gerade verlorene Einstellung wieder da. Kaum danach in einem Angriff mit ungeahnter Geschwindigkeit nahm Junker eine Vorlage von Haller nicht einmal ideal mit, um dann fast von der Grundlinie das Spielgerät vorbei am verdutzten Goalie, der gar nicht mehr reagieren konnte, in die Maschen zu knallen. Da in der Schlussminute der 4:4-Gleichstand gewahrt blieb, musste das nächste Schießen vom 9 m-Punkt für die Entscheidung herhalten. Und hier konnte sich erneut Junker als Held feiern lassen, indem er nach 9 gescheiterten Schützen das Leder ins rechte Kreuzeck nagelte und für das erfolgreiche Ende einer wundersamen Aufholjagd sorgte, an dem natürlich auch Torhüter Moulla seinen Anteil hatte.

Das Endspiel zwischen der HAK Innsbruck und der HAK Hall entschieden die Kollegen aus der Landeshauptstadt mit 3:1 für sich, während sich der Großteil der HTL-Vertretung stetig zerstreute bzw. aus dem Staub machte, um ja nichts zu versäumen. Wenn auch das Abschneiden insgesamt betrachtet als achtbar zu bewerten ist, wird man als neutraler Beobachter das Gefühl nicht los, die Auswahl hätte noch mehr reißen können, wenn wirklich sämtliche Akteure mit der entsprechenden Überzeugung die Vorstellung geliefert hätten, wozu sie eigentlich fähig sind. Dies war leider an diesem Tag nicht bei allen der Fall.

 

Hintere Reihe v. l.: Jakob Haberl (4bHBT), Okan Kahraman (4bHBT), Mert Asik (4cHBT), Vitus Simonek (4bHBT), Simon Schober (3cHBT), Paul Junker (3bHBT), Kenan Vukovic (4aHBT).

Vordere Reihe v. l.: Jakob Haller (5yHKUB), Luis Perzl (5cHBT), Adam Moulla (2aHBT).