Restaurierung der Hogerhofkapelle

Im Zuge eines Gemeinschaftsprojektes, welches die HTL Bau und Design Abteilungs-übergreifend mit einbezieht, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt auch die Angewandte Malerei mit der Befundung der Putzoberfläche beauftragt.

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA

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Die Kapelle steht auf dem Anwesen des „Hogerhofes“
Besitzer des Hofes ist Herr Fritz Kalchschmid
Adresse: Matreiwald 11, 6143 Mühlbachl / T

Untersuchungsmaßnahmen:

  • Klärung der Befundlage
  • Feststellung des Putzbestandes
  • Feststellung des Malereibestandes
  • Schichtenanalyse
  • Überprüfung des Erhaltungszustandes
  • Gestaltungsinterpretation Zielformulierung möglicher Restaurierungsmaßnahmen

Die ins 19. Jh. zurückreichenden Ausgestaltung der Kapelle wurde im Laufe der Zeit durch Umwelteinflüsse und menschliche Eingriffe direkt und indirekt verändert. Aufsteigende Feuchtigkeit und ein desolates Dach waren hauptsächlich für die fortschreitende Zerstörung der Kapellensubstanz verantwortlich. Der Altar und die Madonnenskulptur wurden vom Besitzer in Verwahrung genommen.

  • Die letzte farbige Ausgestaltung der Kapelle wurde in Form einer Übermalung mit mehrschichtigen dispersionsgebundenen Materialien durchgeführt.
  • Form und Farbgebung der derzeitigen Wandmalerei und der Fensterfaschen sind Eigeninterpretationen des zuletzt Ausführenden und liegen keinem stilistisch zuordenbarem Gestaltungskonzept zugrunde.
  • Die Deckenbilder weichen, sowohl stilistisch, als auch farblich, wesentlich von der ursprünglichen Gestaltungsform ab.
  • Auch der im Altarbereich befindliche Baldachin entspricht kaum mehr der ursprünglichen Gestaltung.

Es lässt sich, nach den erfolgten Freilegungsversuchen, das ursprüngliche Gestaltungskonzept in Teilbereichen rekonstruieren.

Restaurierungsziele innen:

  • Entfernen der Putzplomben und Festigen der sandenden Putzschichten.
  • Entfernen der zum Teil großflächig aufgebrachten und wieder aufgebrochenen zementgebundenen Rissschließungen.
  • Schließen der Risse und Fehlstellen mit korn- und strukturgleichen Materialien.
  • Freilegung des ursprünglichen Gestaltungskonzepts mit der Gefahr einer nicht mehr als 30 prozentigen Erhaltung der Originalsubstanz bezogen auf die Malerei. Grund dafür ist vor allem die unsachgemäße Vorbehandlung der Malschichten vor der letzten Instandsetzungsmaßnahme.
  • Festigen der freigelegten Malschichten an exponierten Stellen. Rekonstruktion der Farb- und Formgestaltung laut Befundung und nach Abklärung mit dem Bundesdenkmalamt.

Restaurierungsziele außen:

  • Entfernen der Putzplomben und festigen der sandenden Putzschichten.
  • Öffnen der überputzten baudynamischen Risse und Fehlstellen.
  • Schließen der Risse und Fehlstellen mit korn- und strukturgleichen Materialien.
  • Angleichung des neu verputzten Fundamenthalses an den Altbestand.
  • Lose Farbschichten abtragen und durch ein mineralisches Anstrichverfahren das Beschichtungsmaterial in dünnen, mehrschichtigen Lagen aufbringen.
  • Farbfaschen laut Originalbefundung erhalten, bzw. rekonstruieren.

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