4aHGK in Amsterdam – Südliche Temperaturen im Venedig des Nordens
Ein Reisebericht über die Projektwoche der 4aHGK vom 18. – 22.04.18, geleitet von KV Prof. Gensluckner, Begleitlehrerin Prof. Vallazza; zusammengestellt im Deutschunterricht
Fünf sonnige Tage verbrachten wir, die Schülerinnen und Schüler der 4aHGK, in Amsterdam, der niederländischen Weltstadt am Wasser.
Am Mittwoch, den 18. April, trafen wir uns voller Vorfreude am Innsbrucker Flughafen um acht Uhr. Unser Flug startete um 09:45 Uhr und wir kamen nach ungefähr einer Stunde und 40 Minuten an. Nach unserer Ankunft begaben wir uns auf einen langen Weg zum Youth Hostel, auf dem wir bereits die Effizienz der zahlreichen niederländischen öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus, Straßenbahn und Fähre testen konnten.
Im Norden Amsterdams, im hippen Hostel »Clink Noord« angekommen, durften wir kurz unsere Zimmer beziehen. Danach gingen viele von uns auf Erkundungstour. Unser erster gemeinsamer Programmpunkt war eine Grachtenfahrt, wobei das „Blue Boat“ uns direkt vor der Jugendherberge abholte. Auf dieser Bootsfahrt durch die Kanäle konnten wir erste Eindrücke von dieser schönen Stadt mit ihren herrschaftlichen Grachtenhäusern gewinnen. Der Tourguide vermittelte uns zudem interessante Fakten und unterhaltsame Anekdoten über die Geschichte und Gegenwart der Stadt. Nach der Grachtenfahrt machten wir uns gemeinsam auf den Weg durch das zwielichtige Rotlichtmilieu von Amsterdam. Am Dam-Platz, dem Hauptplatz von Amsterdam, wo sich auch der Königspalast befindet, wurden wir entlassen. Danach durften wir selbstständig die Stadt erkunden, bevor wir am Abend mit der Fähre müde in die Jugendherberge zurückkehrten.
Museumplein – Van Goghs Sonnenblumen und moderne Kunst im Stedelijk Museum
Am zweiten Tag gingen wir direkt nach dem Frühstück in den beliebten Vondelpark, der in der Nähe des Van Gogh Museums liegt. Unzählige Menschen tummelten sich auf den Grünflächen Amsterdams, Yoga und Tai Chi praktizierend und die Sonne genießend. Faszinierend waren die vielen Radfahrer und Radfahrerinnen, die das Stadtbild prägen und sich mit einer Selbstverständlichkeit ihren Weg rasant durch die Stadt bahnen. Im Van Gogh Museum erhielten wir Audioguides, die uns die wichtigsten Informationen aus dem Leben dieses großen Malers und die Entstehungsgeschichte seiner Gemälde vermittelten. So konnte jeder seinem Tempo gemäß das Museum durchwandern.
Nach dem Mittagessen trafen wir uns vor dem architektonisch ansprechenden Stedelijk Museum, einem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Design und Fotografie, wieder. Neben Ausstellungen der Gegenwartskunst konnten wir auch Werke der klassischen Moderne bewundern, aber auch Keith Haring, Francis Bacon, Jackson Pollock und Cindy Sherman waren u.a. als KünstlerInnen vertreten.
Eine kleinere Gruppe besuchte am Abend das Anne-Frank-Haus in der Prinzengracht. Dort wurde uns die bewegende Geschichte von Anne Frank und ihrer Familie auf beeindruckende Weise nähergebracht.
Rijksmuseum und Haarlem
Nach dem Frühstück, das jeden Tag unter anderem holländisches „Gingerbread“ und landestypischen Gouda beinhaltete, stand für uns am Freitag das Reichsmuseum mit den niederländischen Meistern auf dem Programm, welches wir per Fähre und Tram erreichten. Nach einer kurzen Wartezeit wurde uns der Einlass gewährt und in kleinen Grüppchen erkundeten wir die verschiedenen Teile der Ausstellung. Da wir etwas wenig Zeit hatten und das Museum so groß und überfüllt war, bekamen wir aber die Chance, uns die Schätze der Schatzkammer aus dem 16. bis zum 18. Jahrhundert anzuschauen. Rembrandts dynamische „Nachtwache“ und Vermeers im Augenblick versunkenes „Milchmädchen“ waren die Highlights dieses Museumsbesuchs.
Am Nachmittag fuhren wir gemeinsam mit dem Zug nach Haarlem, einer Postkartenkleinstadt mit Windmühlen und hübscher Altstadt. Das „Franz Hals“-Museum besuchten wir nicht, da ein Jahrmarkt die Altstadt vollkommen in Beschlag genommen hatte. Einige nutzten die Zeit zum Shoppen. Das Wetter war sehr schön, so schlenderten wir zum nächstgelegenen Park. Mit den Füßen im Wasser verbrachten wir dort bis zum Abend unsere Zeit und genossen die Sonne.
„Kunststad“ im aufstrebenden kreativen Viertel Amsterdam NOORD
Am Samstagmorgen begaben wir uns zu der stillgelegten NDMS-Werft in Amsterdam Noord. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Tagen fielen uns die frischen Temperaturen in den Morgenstunden auf. Das ehemalige Industriegelände mit vielen Graffitis und umfunktionierten Schiffscontainern gefiel uns „Kreativen“ sehr, sodass wir uns die meiste Zeit der Fotografie widmeten. Vor allem aber gefiel uns die ehemalige Werkshalle, die durch einfallsreiches „Upcycling“ von Künstlern, Designern und Architekten wieder zum Leben erweckt worden war. Von diesem Ideenreichtum inspiriert brachen wir wieder auf, um den größten Tagesmarkt Amsterdams, den Albert Cujpstraat–Markt im bunten und quirligen Stadtviertel De Pijp in der Innenstadt zu besuchen. Hier schlenderten wir gemütlich durch die belebten Straßen und durchstöberten die verschiedensten Verkaufsstände.
Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, die Stadt noch einmal individuell zu erkunden. Holländische Traditionen – wie Fahrradfahren – wurden ausprobiert, die bevölkerten Parks besucht und die einmaligen Shopping-Möglichkeiten genutzt. Um die Klassenfahrt abzurunden, verbrachten wir einen gemeinsamen Abend mit verschiedenen Spielen im Hostel. Nach einer kurzen Nacht – für manche von uns sogar ohne Schlaf – machten wir uns im Dunkeln auf zum Flughafen Shiphol. Auch wenn diese Woche viele Highlights beinhaltete und wir viel Spaß miteinander hatten, waren wir doch auch froh, uns wieder von den vielen Fußmeilen, die wir zurückgelegt hatten, auszuruhen.