Fußball-Auswahl 2023 noch ausbaufähig!
Mit einer ausgesprochen jungen Truppe (sämtliche Feldspieler aus dem 3. und 2. Jahrgang) trat die HTL Bau und Design bei der Landesmeisterschaft der Höheren Schulen auf dem Feld an, zeigte zwar einerseits nach erzielter Führung eine glänzende Leistung, aber andererseits (vor allem nach Rückstand) noch mangelnde Beständigkeit und Abgebrühtheit. Knackpunkt des Turniers war eine äußerst unglückliche 0:1-Niederlage, die letztlich das Weiterkommen ins Halbfinale verhinderte.
Mit der Rekordbeteiligung von 11 Teilnehmern ging der Bewerb in der Innsbrucker Wiesengasse über die Bühne, wobei unsere Burschen sich während der Vorrunde in Gruppe A mit 6 Teams wiederfanden. Bei einer Matchzeit von lediglich 20 Minuten war es nun einmal erste Bürgerpflicht, sowohl keine leichtfertigen Fehler mit daraus folgenden Einschlägen zu begehen als auch die wenigen sich bietenden Gelegenheiten zu verwerten. Die Auslosung meinte es mit den Jungs wirklich gut, als sie zum Auftakt die frisch aus dem Boden gestampfte HBLA Innsbruck zu bekämpfen hatten. In edler Spielkleidung (von einem großzügigen Gönner zur Verfügung gestellt) traten sie dementsprechend selbstbewusst auf, schnürten die unerfahrenen Widersacher vom Anpfiff weg in deren Hälfte ein und gingen bald durch Jakob Haller in Front. Wenig später vollendete Marian Welzenberger einen herrlichen Konter von der eigenen Strafraumgrenze über drei Stationen, indem er einen mustergültigen „Stangler“ (Querpass) nur mehr aus wenigen Metern einzuschieben brauchte. Danach hatten die Bautechniker leichtes Spiel und belohnten sich durch weitere Treffer von Vitus Simonek, Daniel Baltar sowie den kurz zuvor eingewechselten Kenan Vukovic mit einem eindrucksvollen 5:0-Kantersieg.
Leider sollte es für längere Zeit nicht in dieser Tonart weitergehen, denn bereits in der zweiten Begegnung mit der HTL Jenbach war jäh im Spielaufbau der Faden gerissen. Unerklärliche Aussetzer in der Konzentration und billige Ballverluste ermöglichten den Unterländern gleich mehrmals, unbehelligt vor dem Gehäuse von Fabian Schwarz aufzutauchen. Folgerichtig musste der Innsbrucker Keeper gleich nach einem von Kaan Eker verursachten Foulelfer einmal hinter sich greifen, konnte jedoch mit einer sauberen Parade den zweiten Gegentreffer gerade noch abwenden. Erst spät besannen sich unsere Burschen auf ihre bisher vermissten Qualitäten und schafften in einer schönen Kombination durch Okan Kahraman den etwas schmeichelhaften Ausgleich zum 1:1 (zugleich der Endstand).
Allerdings kam es in der dritten Partie gegen die HAK Schwaz noch schlimmer, was eigentlich dem Spielverlauf überhaupt nicht entsprach. Die wie ausgewechselt wirkende HTL-Elf übernahm nämlich von Beginn an das Kommando und erarbeitete sich einige hochkarätige Möglichkeiten, aber ohne diese in ein erlösendes Törchen umzumünzen. Erst rettete ein gegnerischer Verteidiger bei einem Getümmel vor dem Fünfer zuletzt in höchster Not für seinen schon geschlagenen Goalie, dann wollte es der sich in den Sechzehner durchtankende Haller allein erzwingen (erfolglos), statt einem einschussbereiten Mitstreiter aufzulegen. Zu allem Überdruss passierte später unseren Jungs in der eigenen Platzhälfte ein verhängnisvolles Missgeschick, als das Spielgerät vom Fuß eines Mannschaftskameraden auf einen bis dahin regelmäßig im Abseits befindlichen Widersacher zurückprallte, der darauf völlig ungestört auf den Kasten ziehen und die Kugel in den Maschen versenken konnte. Danach lief offensiv gar nichts mehr zusammen, womit die frustrierende 0:1-Pleite besiegelt war.
Im vierten Match gegen den Titelverteidiger HAK Telfs waren die Erwartungen ohnehin nicht allzu hochgeschraubt, dennoch wollten die Bautechniker nicht mauern, sondern den Favoriten unter Druck setzen. Doch ging gleich der erste aussichtsreiche Angriff letztlich nach hinten los, als die Oberländer in einem blitzartigen Gegenstoß die Innsbrucker förmlich überrannten und ihrerseits in Führung gingen. In der Folgezeit lief das Geschehen in ähnlichen Mustern ab, die pfeilschnellen und durchschlagskräftigen Handelsakademiker überwanden geradezu mühelos das Mittelfeld oder holten sich gleich die Bälle von der überforderten HTL-Abwehr, um bei freier Bahn das Leder im Netz des machtlosen Schwarz unterzubringen. Einmal allerdings stellten unsere Burschen ebenso ihr Können unter Beweis, indem der ideal bediente Baltar einen schönen Spielzug zum verdienten Ehrentreffer abschloss. Den Schlusspunkt setzten freilich wieder die kaum zu haltenden Telfer, um mit dem klaren 5:1-Erfolg bereits vorzeitig den Gruppensieg zu fixieren.
In der fünften und letzten Partie gegen die punktelose HAK Wörgl konnte es sich der Coach bei der Aufstellung leisten, ein paar Experimente vorzunehmen. So durfte sich Suren Namoyan rechts im Aufbau beweisen und sorgte wie durch wundersame Fügung nach nicht einmal einer Umdrehung des Sekundenzeigers mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck für den ersten Treffer. Die Unterländer tauchten daraufhin das erste (und zugleich letzte) Mal gefährlich im HTL-Strafraum auf und erzielten sogar den vermeintlichen Ausgleich, der aber vom Unparteiischen wegen einer Abseitsstellung aberkannt wurde. Nachdem der aufblühende Namoyan in ähnlicher Manier nur wenig später nachgelegt hatte, war der Widerstand des Außenseiters erloschen. Unsere Jungs konnten sich erneut nach Herzenslust austoben und durch Simonek sowie Vukovic mit einem Zweierpack bis zum Abpfiff auf 5:0 erhöhen.
Da sich die HAK Schwaz im weiteren Verlauf der Gruppenphase keinen Ausrutscher leistete, zog die Truppe aus der Knappenstadt in die Kreuzspiele ein, um hier auf den anderen Gruppenersten HAK Innsbruck zu treffen, während der Titelverteidiger die HAK Hall vor der Brust hatte. Diese Auseinandersetzung endete ganz nach der Papierform mit einem 3:0 für die HAK Telfs, wogegen die HAK Schwaz doch überraschend die Innsbrucker Rivalen mit 2:1 bezwang und auch im Finale dem Favoriten einiges abverlangte, der sich erst in den letzten Spielminuten entscheidend auf 3:1 absetzen konnte.
Wenn auch etwas Wehmut über ein knapp verpasstes Halbfinale mitschwingt, ist der Fokus ganz auf das kommende Schuljahr ausgerichtet, was allein die Zusammensetzung des heurigen Kaders bewiesen hat, der 2023/24 fast zur Gänze spielberechtigt sein wird. Da wegen mehrerer Ausfälle in diesem Jahr noch die eine oder andere Verstärkung hinzukommen dürfte, ist der Betreuer äußerst zuversichtlich, bei der nächsten Titelvergabe ein gewichtiges Wort mitreden zu können. Denn mit der dadurch winkenden Teilnahme an der Bundesmeisterschaft sollten seine Schützlinge noch mehr angespornt sein!
Mannschaftsfoto
Stehend v. l.: Suren Namoyan (3dHBT), Marian Welzenberger (2aHBT), Kenan Vukovic (2aHBT), Vitus Simonek (2bHBT), Jakob Haberl (2bHBT), Okan Kahraman (2bHBT), Armin Hasic (3dHBT), Kaan Eker (3bHBT), Jakob Haller (3yHKUB), Recep Gündogdu (3aHBT).
Sitzend v. l.: Paul Junker (2cHBT), Mert Asik (3bHBT), Ionut-Daniel Baltar (3bHBT), Fabian Schwarz (4dHBT).