Fußball-Auswahl erneut auf dem Treppchen!
Selten hatte die HTL Bau Informatik Design ein so erstklassiges Aufgebot auf dem Feld zu bieten und stellte auch dementsprechend die meiste Zeit ihr Können unter Beweis, brachte sich aber in wenigen Momenten um die Krönung des eigenen Erfolgs, indem sie nach einer überzeugenden Gruppenphase im Halbfinale vermeidbar denkbar knapp unterlag und im Spiel um Rang 3 einen überlegenen Sieg feierte.
Wie im Vorjahr fanden sich 10 Teilnehmer – heuer erstmals auf den herrlichen Sportanlagen der Universität Innsbruck – für die Landesmeisterschaft der Höheren Schulen ein, um den nächsten Titelträger zu ermitteln. Wie gehabt fand der Bewerb zunächst in 2 Gruppen mit 5 Teams statt (Spielzeit: 25 Minuten je Partie), anschließend machten sich die Ersten und Zweiten die Plätze auf dem Podium untereinander aus. Auch wenn mit Adam Moulla nicht der etatmäßige Einser-Goalie verletzungsbedingt zur Verfügung stand, durften sich die Bautechniker berechtigte Chancen ausrechnen, im Meisterrennen ordentlich mitzumischen.
Da allerdings die 5 Auserwählten von der 3cHBT in der 2. Stunde noch einen Nachtest im hiesigen Schulgebäude zu bewältigen hatten, war für das Auftaktmatch gegen die HBLA Innsbruck genau eine Elf bereit, den Kampf aufzunehmen. Zum Entsetzen des einsamen Betreuers legte die HTL-Truppe gleich einen Katastrophenstart hin, als nach dem Anstoß völlig unbedrängt ein missratener Querpass vor dem eigenen Strafraum bei einem schnell schaltenden Widersacher landete, der den weit vor seinem Gehäuse stehenden Markus Müller elegant zum überraschenden 0:1 überhob. Damit hatte jedoch die HBLA-Auswahl für die gesamte übrige Spielzeit ihr Pulver verschossen und kam nie mehr dazu, den gegnerischen Sechzehner auch nur zu erkunden, während unsere Burschen sich allmählich ihrer haushohen Überlegenheit bewusst wurden und mit gewissen Anlaufproblemen nach Belieben Törchen um Törchen erzielten. Hätten sie sich schon früher so entschlossen und zielstrebig angestellt, wäre unweigerlich ein neuer Rekord fällig gewesen, es reichte aber auch so durch Treffer von Kenan Vukovic (4), Vitus Simonek (3), Marian Welzenberger (3) und Paul Junker mehr als weniger im Schongang zu einem lockeren 11:1-Erfolg.
Für die zweite Partie gegen die HTL Imst waren die Bautechniker dann vollzählig, wodurch der Coach aus dem Vollen schöpfen und die schlagkräftigste Elf aufbieten konnte. Diesmal ließ sich Rechtsaußen Junker im Gegensatz zur vorigen Auseinandersetzung nicht lange bitten und sorgte auf Vorlage von Okan Kahraman für die rasche Führung. Diese baute Mittelstürmer Welzenberger etwas später aus, indem er nach blendender Vorarbeit des agilen Simonek, der gleich mehrere Oberländer wie Slalomstangen umkurvt und selbstlos abgelegt hatte, die Kugel aus ein paar Metern nur mehr in die verwaisten Maschen einzuschieben brauchte. Wiederum einige Minuten darauf setzte der eingewechselte Avraz Soliman den Torjäger mit einem sauberen Lochpass ideal ein, der dann freie Bahn auf den gegnerischen Kasten hatte und den Schlussmann mühelos zum Doppelpack überwand. Leider verabsäumten unsere Jungs ein weiteres Schützenfest, weil sie eine Fülle von weiteren Hochkarätern geradezu fahrlässig vergaben, während die Imster über das gesamte Match nur ein einziges Mal (dafür brandgefährlich) im Innsbrucker Strafraum auftauchten und am gut disponierten Keeper Samuel Brunner scheiterten. Mit der 0:3-Klatsche waren die HTL-Genossen aus dem Oberland jedenfalls noch annehmbar bedient.
Von nun an sollte es allerdings deutlich schwieriger werden, die namhaften Brocken in Gestalt alter Erzrivalen aus dem Weg zu räumen. Zudem musste sich Offensivmann Junker für ein Weilchen verabschieden, um für ein Mathematik-Stündchen die Schulbank zu drücken. Dennoch legten unsere Burschen gegen die HAK Schwaz ordentlich los, als der gegnerische Torhüter ein haltbares Schüsschen nicht bändigen konnte und der nachsetzende Simonek ihm das Leder abnahm, um es gemütlich ins Netz zu befördern. Davon ließen sich die Unterländer jedoch keineswegs beirren, kauften der HTL-Truppe mit ihrer rustikalen Gangart regelrecht den Schneid ab und drängten vehement auf den Ausgleich. Goalie Müller konnte sich vorerst mehrmals auszeichnen, war dann aber machtlos, nachdem ein feindlicher Angreifer aus klarer Abseitsstellung (vom Referee nicht geahndet) auf ihn zugestürmt war und sich die Ecke aussuchen konnte. Dafür gab der junge Schlussmann nur wenig später keine großartige Figur ab, als er bei einem gegnerischen Freistoß aus mindestens 35 m förmlich in Ehrfurcht erstarrte und regungslos zusah, wie sich die Kugel über ihn unter den Querbalken senkte. Anschließend waren die Bautechniker auch noch im Glück, nachdem ein Lattenpendler für Sekunden auf der Torlinie getanzt war, ehe ein Verteidiger das Spielgerät aus dem Gefahrenbereich drosch. Auf der Gegenseite lief trotz einer mit Haberl, Asik und Kahraman glänzend besetzten Aufbaureihe kaum etwas zusammen, nicht eine zwingende Torgelegenheit wurde herausgearbeitet. Gleichwohl wäre unmittelbar vor dem Abpfiff beinahe der Ausgleich gelungen, als bei einer ungenauen Steilvorlage sich zwei Schwazer Abwehrspieler nicht einig waren, wer das Leder übernehmen sollte, und Simonek als lachender Dritter unbehelligt auf das Gehäuse ziehen konnte, doch aus relativ spitzem Winkel von halbrechts knapp das lange Eck verfehlte. Somit war an der herben 1:2-Schlappe nicht mehr zu rütteln, und die „Hakler“ aus der Knappenstadt standen bereits vorzeitig als Gruppensieger fest.
Die vierte und letzte Partie in der Vorrunde gegen die HAK Innsbruck, welche ihren Genossen aus Schwaz mit 0:1 ebenfalls hauchdünn unterlegen war, musste daher über den zweiten Aufsteiger entscheiden. Hier genügte der HTL-Auswahl bei gleicher Tordifferenz dank der mehr erzielten Treffer schon ein Unentschieden, weil es zuvor die „Hakler“ verabsäumt hatten, die inferiore HBLA Innsbruck zweistellig vom Platz zu fegen. In einer überaus fairen Auseinandersetzung kam endlich wieder das Kombinationsspiel auf Touren, was bald mit einer Führung belohnt wurde. Nach einer butterweichen Flanke des aufgerückten Rechtsverteidigers Stegner auf das hintere Fünfereck brachte der hineinrutschende Welzenberger das Spielgerät volley im feindlichen Gehäuse unter. In der Folgezeit wogte das Geschehen hin und her, bis die hartnäckige HAK-Truppe den Gleichstand herstellte. Unsere Jungs hatten allerdings wenig später die passende Antwort auf Lager, als nach einer schönen Vorlage von Mert Asik durch die gegnerische Abwehrkette der quirlige Simonek ungehindert in den Sechzehner eindrang und problemlos die Kugel in die Maschen setzte. Damit war der Widerstand des Erzrivalen gebrochen, denn fast unmittelbar darauf konnte nach einem schnell ausgeführten Einwurf der unaufhaltsame Vukovic ohne besondere Anstrengung auf den Kasten zulaufen und zum 3:1-Endstand einnetzen.
Im anschließenden Kreuzspiel gegen den anderen Gruppenersten wartete mit dem BRG Innsbruck West ebenso ein hinlänglich bekannter Herausforderer, der aber rein von der Papierform durchaus schlagbar war. Der altersmäßige Vorteil verbunden mit körperlicher und athletischer Überlegenheit sollte sich eigentlich entscheidend auf das Ergebnis auswirken. Zwar hatten nicht alle HTL-Akteure die Härteschlacht gegen die HAK Schwaz heil überstanden, wie sich beim schmerzhaften Ausfall von Leistungsträger Simon Schober herausstellte, doch stand immerhin der vorübergehend zum Unterricht verdonnerte Junker zur Verfügung. Um den bis dahin nahezu im Dauereinsatz stehenden Stammkräften eine kleine Schonzeit zu gewähren, entschloss sich der Betreuer, diese im Wechsel einzusetzen und Austauschspieler von der Bank zu bringen. Bedauerlicherweise war zunächst noch viel Sand im Getriebe, leichtfertige Fehler und Ungenauigkeiten führten zu billigen Ballverlusten bereits in der eigenen Hälfte, was den Gymnasiasten aussichtsreiche Strafraumszenen eröffnete. Dann war die Hintermannschaft der Bautechniker einmal so unsortiert, dass der Einschlag geradezu überfällig war. Zwar rettete zuerst bei einem scharfen Flachschuss noch der Pfosten, aber unsere Burschen brachten den Abpraller nicht aus dem Gefahrenbereich, ehe ein Widersacher das Leder im zweiten Anlauf im Netz versenkte. Da erkannten die Favoriten endlich den Ernst der Lage, spielten druckvoller nach vorn und schnürten das aufmüpfige BRG zunehmend ein. Bald darauf tankte sich Vukovic in einem Energieanfall auf dem linken Flügel durch und bediente mit einem klassischen „Stangler“ den mitgelaufenen Junker, der das Spielgerät lediglich aus kurzer Entfernung über die Torlinie drücken musste. Etwas später war es nach präziser Vorlage von Jakob Haberl der äußerst dynamische Linksaußen selbst, der unwiderstehlich in den Sechzehner vorstieß und zur Führung einschob. Leider fehlte dem anderen Außenstürmer diese Durchschlagskraft, als er zwar zweimal seinem läuferisch hoffnungslos unterlegenen Gegenspieler enteilte und allein auf den Keeper zulief, doch ebenso oft es nicht schaffte, die Kugel an diesem vorbeizubringen oder für einen Mitstreiter querzulegen. Trotzdem schien der Sieg in trockenen Tüchern zu sein, weil die jungen Gymnasiasten offensiv nichts mehr zu bestellen hatten, bis dann allerdings ein paar Minuten vor dem Ende der sonst gut mitspielende Torhüter Brunner an der Strafraumgrenze statt einen Befreiungsschlag über die Mittellinie einen viel zu riskanten Pass auf seine Vorderleute fabrizierte, welcher prompt beim Gegner landete, der das Geschenk dankend annahm und das Bällchen ohne große Mühe in den leeren HTL-Kasten lupfte. Da es bei diesem völlig überflüssigen 2:2 blieb, musste ein Elferschießen die Entscheidung herbeiführen, wobei für jedes Team 3 Akteure vom Punkt anzutreten hatten. Zu allem Überdruss versagte mit Soliman gleich der erste Schütze von den Bautechniker, der den Strafstoß einfach zu vorhersehbar und saftlos ausführte, wohingegen alle folgenden Spieler ihre Versuche sicher verwandelten.
Somit durften unsere Jungs gleich das Match um den 3. Rang gegen die HTL Jenbach bestreiten, die das andere Halbfinale gegen die HAK Schwaz mit 0:1 verloren hatte. Das Aufeinandertreffen verlief indes bei leicht verkürzter Spielzeit höchst einseitig, weil die Unterländer nur mehr 10 Mann aufbieten konnten und im Angriff praktisch nicht vorhanden waren. Deshalb konnten die frischer wirkenden Innsbrucker nach Herzenslust schalten und walten, sich eine Reihe von Großchancen erarbeiten und zwangsläufig auch einlochen. Hier tat sich vor allem der als rechter Flügel agierende Okan Kahraman hervor, der jeweils nach Vorlage von Welzenberger gleich 2 Törchen erzielte (das zweite war ein prachtvoller Schlenzer haargenau ins linke Kreuzeck) und dazwischen noch die Stange traf. In der Schlussphase wollte der unermüdliche Vukovic unbedingt einen kurzen Auftritt liefern, was ihm der Coach als Verteidiger gewährte. Und tatsächlich setzte der Torjäger vor dem eigenen Sechzehner zu einem unwiderstehlichen Solo über beinahe das gesamte Feld an, um dann im feindlichen Strafraum die Kugel großzügig Simonek zu überlassen, der diese aufreizend lässig im verwaisten Gehäuse zu einem nie gefährdeten 3:0-Sieg unterbrachte. Im folgenden Endspiel setzte sich erwartungsgemäß die HAK Schwaz gegen das BRG Innsbruck West mit 2:0 durch.
Da in diesem Bericht vornehmlich die Offensive im Mittelpunkt steht, ist es an dieser Stelle nun angebracht, ebenso die Defensive explizit zu loben. Beide Torhüter konnten zumeist überzeugen, die Verteidigung ließ vor allem in Idealbesetzung (Stegner, Wechselberger, Schober) kaum etwas zu, das spielstarke Mittelfeld war sich nicht zu schade, Lücken zu schließen und nach hinten zu arbeiten. Erstaunlicherweise nahm die HTL-Auswahl das Scheitern in der Vorschlussrunde sehr gelassen auf und hinterließ im Gegensatz zum Vorjahr in ihrer letzten Partie einen konzentrierten und auf den Endzweck ausgerichteten Eindruck. Überhaupt war das Auftreten der Burschen über den gesamten Turnierverlauf wirklich angenehm und diszipliniert, was sicher auch dem Umstand zu verdanken ist, in dieser Spielzeit auf keine Bundesmeisterschaft fahren zu können, die erst wieder 2026 stattfinden wird. Daher ist ein größerer Umbruch in der Zusammenstellung des zukünftigen Kaders altersbedingt unvermeidlich, weil die bewährten Kräfte des glorreichen 4. Jahrgangs nicht mehr einsatzberechtigt sein werden. Dafür darf die Kickerelite im nächsten Schuljahr noch ein letztes Mal auf anderer Ebene glänzen, nämlich beim Futsal in der Halle. Mit diesem erlesenen Aufgebot ist es geradezu eine Pflicht, den Meistertitel samt großen Wanderpokal zu holen!
Hintere Reihe v. l.: Simon Wechselberger (3cHBT), Marian Welzenberger (4aHBT), Kenan Vukovic (4aHBT), Jakob Haberl (4bHBT), Vitus Simonek (4bHBT), Alem Ahmetbasic (3cHBT), Simon Schober (3cHBT), Paul Junker (3bHBT).
Vordere Reihe v. l.: Markus Müller (1aHBT), Okan Kahraman (4bHBT), Mert Asik (4cHBT), Avraz Soliman (1bHBT), Kristian Crnoja (3cHBT), Paul Stegner (3bHBT), Samuel Brunner (3cHBT).